Erfahren Sie in diesem Artikel,
- welche hardware- und softwarespezifischen Mindestvoraussetzungen für die Inbetriebnahme gefordert werden und
- für welche Segmente die Mindestvoraussetzungen angepasst werden sollten.
1. Angepasste Anforderungen
Die Hardwarevoraussetzungen zwischen Label-, Faltschachtel-, Kartonagen-, Textil- und Großformatdruck können stark variieren. So empfehlen wir beispielsweise für den Variablen Datendruck mindestens 12 CPU-Kerne, wohingegen bei Ansteuerung von Großformatdruckern auch 4 CPU-Kerne ausreichen können, wenn weniger parallele Prozesse laufen müssen. Die nachfolgend angeführten Hardwarevoraussetzungen sind deshalb nur eine grobe Richtlinie für eine Minimalkonfiguration.
Es gilt jedoch grundsätzlich, wie bei jeder anderen Software:
- Eine stärkere Hardware bedeutet kürzere Verarbeitungszeiten. Dieser Grundsatz kann jedoch nicht beliebig nach oben hin skaliert werden, da ab einer gewissen Konstellation zusätzliche Investitionen nur mehr minimale Performancesteigerungen ermöglichen.
- Schnellere Prozessoren steigern die RIP-Geschwindigkeit.
- Großflächige Druckdaten benötigen mehr Arbeitsspeicher (RAM).
- Variabler Datendruck benötigt mehr Render Instanzen verbunden mit entsprechender Anzahl von CPU Cores.
- Parallele Verarbeitung von mehreren Druckaufträgen hinsichtlich Prüfen von Daten, Datenaufbereitung, Montagen und Rippen benötigen mehr Arbeitsspeicher, mehr CPU Cores und eventuell auch mehr Render Instanzen.
- RIP-Leistung kann durch Verteilen der Rechenleistung auf Render Satelliten, welche auf eigener Hardware installiert sind, verteilt und somit skaliert werden.
Die Mindestvoraussetzungen zum Betrieb des Workflows sind wie nachfolgend beschrieben zu berücksichtigen.
2. Server-Plattform
Die Hardware Voraussetzungen hängen vorwiegend von den zu verarbeitenden Druckaufträgen hinsichtlich Größe, Geschwindigkeit, Farbigkeit und Auflösung ab. An dieser Stelle können wir deshalb nur Informationen zur absoluten Minimalkonfiguration anführen:
- Intel CPU (i7, Xeon) mit mindestens 4 Kernen (12 Kerne bei VDP)
- 256 GB SSD oder größer als Arbeitslaufwerk
- 1 TB oder größer als Storage-Laufwerk
- 32 GB Arbeitsspeicher (64 GB oder mehr bei VDP und Großformatdruck)
In vielen Fällen ist es auch möglich, einen virtuellen Server (VMware oder dergleichen) mit diesen Leistungsdaten zu verwenden. Folgende Betriebssysteme sind für den Betreib des Workflow Servers getestet und freigegeben:
- Windows Server 2016 64bit
- Windows Server 2019 64bit
- Windows Server 2022 64bit
- Windows 10
- Windows 11
3. Backup
Die Daten des Workflows sollten regelmäßig, am besten täglich, gesichert werden. Beziehen Sie folgende Verzeichnisse sowie Dateien sind in Ihr Sicherungskonzept ein:
Tabelle 1: Übersicht über die zur sichernden Verzeichnisse auf dem Workflowserver
Workflow Verzeichnis | Pfad |
Programmverzeichnis und Konfigurationsdaten | C:\Program Files\PPD |
Datenbank |
C:\PMS_DATA |
Workflow Daten |
D:\PMS_DATA (D: oder anderes Laufwerk) |
Vor dem Backup unbedingt beachten
Beenden Sie die Dienste PMS und PPD-PostGreSQL. Diese müssen nach dem Backup wieder in umgekehrter Reihenfolge PPD-PostGreSQL und PMS gestartet werden. Sollte dass nicht möglich sein, so muss vor dem Backup ein »dump« der Datenbank angelegt werden. Das kann jedoch zu Inkonsistenzen zwischen der PMS Datenbank und dem PMS Filemanagement im Falle einer Rücksicherung führen.
Weitere Informationen finden Sie im Artikel Backup und Wiederherstellung.
4. Virenscanner
Die Verwendung eines Virenscanners ist explizit empfohlen, wobei es jedoch zu Performance-Einbußen kommen kann. Wir empfehlen deshalb folgende Pfade (gewöhnlich unter D:\PMS_DATA\
) von der Echtzeitsuche auszunehmen:
\PMS_DATA\FileManagement
\PMS_DATA\LOG
\PMS_DATA\ZuniComm
Bei Bedarf muss auch C:\Program Files\PPD
ausgenommen werden.
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Ausnahmen im Virenscanner setzen.
5. Workflow Client
Grundsätzlich kann der Workflow auf allen Endgeräten (PC, Notebook, Tablet, Smartphone …) die über einen modernen Browser verfügen, bedient werden. Da es sich beim Workflow um eine browserbasierte Softwarelösung handelt, werden an den Client keine besonders hohen Hardwareanforderungen gestellt. In jeden Fall muss allerdings eine aktuelle Version des Google Chrome Browsers installiert sein.
Neben der Hauptapplikation des Browsers sollten Sie noch folgende zusätzliche Programme – sofern diese für das Endgerät verfügbar sind – am Client installieren:
- PDF-Reader – da wir aktuell hauptsächlich PDF-Dateien verarbeiten, empfehlen wir die Installation eines PDF-Readers der den Anforderungen des graphischen Gewerbes gerecht wird. Die aktuelle Version des Acrobat Readers – oder die Vollversion Adobe Acrobat DC – sind ebenso geeignete Softwarepakete.
- callas pdfToolbox – falls sie individuelle Prüf- und Korrekturprofile erstellen möchten, benötigen Sie außerdem noch die pdfToolbox von callas software. Eine Testversion, mit der Sie Prüf- und Korrekturprofile erstellen, importieren und exportieren sowie PDF-Dateien öffnen, können kann bei callas Software herunter geladen werden. Die erstellten Prüf- und Korrekturprofile können von der pdfToolbox exportiert und dann in den Workflow importiert und dort angewandt werden.
- PDF-Editor – Falls Sie PDF-Dateien analysieren und bearbeiten möchten, benötigen Sie die Desktop-Anwendung PDF-Editor, der eine entsprechende Schnittstelle zum Workflow besitzt, um direkt auf Daten zugreifen zu können. Nähere Informationen zu PDF-Editor erhalten Sie im Artikel PDF-Editor im Überblick.
6. Messgeräte
Jedes Material muss spektral vermessen werden, um daraus Farbprofile – eine Beschreibung des Farbumfanges der Maschinen-, Tinten-, Druck- und Materialkombination – zu erstellen. Um die dazu benötigten Messdaten zu erzeugen, müssen Messgeräte angesteuert werden. Folgende Messgeräte werden unterstützt:
-
Barbieri Electronics
- Spectro LFP Serie 1
- Spectro LFP Serie 2
- Spectro LFP Serie 3
- Spectro Swing RT
- SpectroPad
- Spectro LFP qb (auto measurement)
- Spectro LFP qb (spot measurement)
- Spectro SwingQB
-
X-Rite
- i1iO mit i1Pro
- i1Pro1
- i1iO mit i1Pro2
- i1Pro2
- 1iO3 mit i1Pro3
- 1iPro3
- i1iO3 mit i1Pro3 Plus
- i1Pro3 Plus
-
Konica Minolta
- FD-9
- CM-2300d
- Konica Minolta
- ColorScour mit KonicaMinolta
-
Techkon
- SpectroDens
Firmware
Achten Sie darauf, dass die aktuellste Firmware-Version des Messgeräteherstellers im Messgerät installiert ist. Hinweise zur aktuellsten Firmware erhalten Sie beim Händler bei dem Sie das Messgerät bezogen haben.
7. Schneidegeräte
Müssen Scheideinformationen an Plotter bzw. Laserschneidegeräte übergeben werden, so muss dem Workflow die Verfahrensweise zur Ansteuerung des Schneidegerätes bekannt sein. Vom Workflow können verschiedene Schneidegeräte und Laserschneidegeräte der Firmen Zünd, Bullmer, Esko, Sei und Spartanics usw. angesteuert werden. Ob ein vorhandenes Schneidegerät angesteuert werden kann oder nicht hängt in erster Linie mit der für den Schneideplotter verwendeten Software bzw. der damit verbundenen Arbeitsweise – Online oder Offline – ab.
Klären Sie im Vorfeld immer ab, ob ihr Schneidegerät in Verbindung mit der verwendeten Software vom Workflow unterstützt wird. Die Einbindung weiterer bzw. neuerer Versionen von Schneidegeräten kann im Allgemeinen, sofern die entsprechende Spezifikation des Herstellers gegeben ist, sehr schnell zur Verfügung gestellt werden.
8. Softwareversion des Druckers
Um einen problemlosen Betrieb des Workflows zu gewährleisten, empfehlen wir die Software Ihres Druckers auf dem aktuellen Stand zu halten. Die Ansteuerung von Druckern wird laufend ausgeweitet. Richten Sie Anfragen bezüglich Unterstützung von anderen Drucksystemen direkt an Prepress Digital.
Artikel Update: Workflow 1.21.0 – 07/2025