Benutzerhandbuch

3.1 Prüfungen hinsichtlich Qualität und Inhalt

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Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • welche Prüfungen in Check-in Prüf- und Korrekturvorlagen hinsichtlich Qualität und Inhalt zur Verfügung stehen und
  • welche Lösungen zur Behebung der gefundenen Probleme angeboten werden.

1. Einführung

Beim Hochladen von Druckdateien in den Workflow werden die Dokumente mithilfe von Check-in Prüf- und Korrekturvorlagen überprüft, um mögliche Fehler oder Warnungen bereits zu Beginn der Produktion zu identifizieren. Diese Fehler und Warnungen können im Workflow auf der jeweiligen Seite angezeigt und in Form eines PDF-Reports zur weiteren Klärung dem Kunden zur Verfügung gestellt werden.

Die Prüfung (Preflight) der Druckdatei erfolgt basierend auf den aktivierten Prüfungen sowie den für jede einzelne Prüfung festgelegten Schweregraden – Fehler, Warnung oder Info.

2. Verfügbare Prüfungen für Qualität und Inhalt

Um alle Vorteile einer Check-in Prüf- und Korrekturvorlage nutzen zu können, müssen diese Vorlagen zunächst erstellt werden. Eine Vorlage besteht im Wesentlichen aus Prüfungen und Korrekturen. Derzeit stehen im Workflow über 58 Prüfungen zur Verfügung. Um den Überblick zu behalten, wurden die einzelnen Prüfungen in verschiedene Kategorien unterteilt.

In diesem Artikel finden Sie eine detaillierte Beschreibung aller Prüfungen, die in die Kategorie Qualität und Inhalt fallen.

2.1. Barcodeinhalt überprüfen

Kategorie: Objekt, Seiteninhalt

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird der Inhalt eines Barcodes oder QR-Codes gegen den eingegebenen Wert im Eingabefeld »Barcodeinhalt« geprüft bzw. validiert. Befindet sich im Motiv kein Barcode bzw. QR-Code, wird diese Prüfung übersprungen, und somit auch kein Treffer gemeldet.

Lösung: Sollte der Barcode oder QR-Code fehlerhaft bzw. unlesbar sein, können die Werte des Codes im Nachgang angepasst werden. Eine eigene Korrektur steht dafür nicht zu Verfügung.

Abbildung 1: Die aktivierte Prüfung Barcodeinhalt überprüfen

Bitte beachten…

Die Prüfung des Barcode-Inhalts erfordert einige Ressourcen, da das gesamte Motiv vollständig gerendert werden muss, um den Barcode zu identifizieren und zu analysieren.

2.2. Beschnitt ist vorhanden

Kategorie: Objekt

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird überprüft, ob der erwartete Beschnitt in der Datei vorhanden ist. Zusätzlich wird geprüft, ob der Anschnittrahmen korrekt gesetzt wurde und ob der gesamte Anschnitt mit druckenden Inhalten gefüllt ist. Durch die Angabe der Sicherheitszone wird zudem kontrolliert, ob sich darüberhinaus Textelemente innerhalb dieses Bereichs befinden.

Lösung: Mithilfe der Korrekturen »Beschnitt durch Spiegeln erzeugen«, »Beschnitt durch Skalieren erzeugen« und »Beschnitt auf unregelmäßige Form erzeugen« kann der Beschnitt für die Druckdatei auch im Nachgang noch erstellt werden. So können Fehler beim Schneiden, bei denen »Blitzer« entstehen können, vermieden werden.

Abbildung 2: Die aktivierte Prüfung Beschnitt ist vorhanden

2.3. CMYK-Objekt verwendet Tiefschwarz

Kategorie: Objekt, Farbe, Text

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird kontrolliert, ob CMYK-Objekte des gewählten Objekttyps – Text, Vektor, Text und Vektor, Bild oder Alle Objekte – im Druck Tiefschwarz wiedergegeben werden. Während Texte und Vektoren anhand eines Maximalwertes für jeden CMYK-Kanal geprüft werden, erfolgt die Überprüfung von Bildern auf Basis des maximalen Gesamtfarbauftrags (TAC). Diese Prüfung hilft dabei, Objekte in der Druckdatei zu identifizieren, die nicht einheitlich Schwarz dargestellt oder mit einem zu hohen Farbauftrag gedruckt werden.

Lösung: Mithilfe der Korrektur »CMYK-Objekte umfärben« können nicht einheitlich schwarze Objekte angepasst werden. Mit der Korrektur »CMYK-Werte in Sonderfarbe wandeln« können die betroffenen Objekte in eine Sonderfarbe überführt werden.

Abbildung 3: Die aktivierte Prüfung CMYK-Objekt verwendet Tiefschwarz mit bereits eingegebenen Werten

2.4. Dokument ist beschädigt

Kategorie: Dokument, PDF/X-1a, PDF/X-3, PDF/X-4, PDF/X-6

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird festgestellt, ob das Dokument beschädigt ist. Obwohl Acrobat beim Öffnen versucht, das Dokument zu reparieren, kann keine Garantie für eine fehlerfreie Anzeige oder eine problemlose Ausgabe auf dem Druckgerät gegeben werden. Darüber hinaus sind beschädigte Dokumente in allen PDF/X-basierten Workflows nicht zulässig.

Lösung: In diesem Fall sollten/müssen Sie eine neue Druckdatei vom Ersteller anfordern.

Abbildung 4: Die aktivierte Prüfung Dokument ist beschädigt

2.5. Dokument ist verschlüsselt

Kategorie: Dokument, PDF/X-1a, PDF/X-3, PDF/X-4, PDF/X-6

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird festgestellt, ob das Dokument verschlüsselt ist oder beim Öffnen bzw. Ändern ein Kennwort benötigt wird. Verschlüsselte Dokumente können im Workflow nicht verarbeitet werden und sind in allen PDF/X-basierten Workflows nicht zulässig.

Lösung: Fordern Sie entweder beim Datenersteller eine unverschlüsselte Datei an oder versuchen Sie, die Datei beispielsweise über https://freemypdf.com/ zu entschlüsseln.

Abbildung 5: Die aktivierte Prüfung Dokument ist verschlüsselt

2.6. Glyph verwendet überlappende Pfadobjekte

Kategorie: Objekt, Schrift, Seiteninhalt

Beschreibung: Diese Prüfung ermittelt, ob sich einzelne Buchstaben eines Textes im Layout überlappen. Während solche Überlagerungen häufig ein beabsichtigtes Designelement darstellen, kann ihr Auftreten in einigen Fällen auf eine fehlerhafte Schriftkodierung hinweisen, die zu einer unerwünschten Verschiebung der Buchstaben führt.

Lösung: Falls Überlagerungen der Glyphen durch eine fehlerhafte Schriftkodierung verursacht wurden, muss der Datenersteller eine korrigierte Druckdatei bereitstellen.

Abbildung 6: Die aktivierte Prüfung Glyph verwendet überlappende Pfadobjekte

2.7. Inhalt eines benutzerdefinierten Feldes vergleichen

Kategorie: Objekt, Seiteninhalt, ERP

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird der Inhalt des gewählten benutzerdefinierten Felds mit dem Wert des Eingabefeldes »Vergleichswert« abgeglichen, um einen Treffer zu erzeugen. Zusätzlich kann überprüft werden, ob eine bestimmte Sonderfarbe in der Druckdatei vorhanden ist. Ein Treffer tritt beispielsweise auf, wenn der Wert des benutzerdefinierten Feldes »Folie« oder »Metallic« lautet und in der Druckdatei keine Sonderfarbe »Weiß« enthalten ist.

Lösung: Sollte der Inhalt des benutzerdefinierten Feldes nicht mit dem Vergleichswert übereinstimmen, muss die Ursache des Fehlers überprüft werden. In einigen Fällen können manuelle Korrekturen vorgenommen werden und in anderen Fällen ist es ratsam, eine neue Druckdatei anzufordern. Fehlende Sonderfarben, wie beispielsweise Weiß, können mit der Korrektur »Sonderfarbauszug für druckende Objekte erzeugen« hinzugefügt werden.

Abbildung 7: Die aktivierte Prüfung Inhalt eines benutzerdefinierten Feldes vergleichen

2.8. Kommentar im Druckbereich

Kategorie: Seiteninhalt

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird die Druckdatei daraufhin überprüft, ob sich innerhalb des druckbaren Bereichs der Druckdatei Anmerkungen – wie Textkorrekturen, Notizen, Texthervorhebungen, Stempel usw. – befinden. Kommentare werden beim Rendern der Datei standardmäßig ignoriert und somit nicht ausgegeben.

Lösung: Sollten Textkorrekturen oder Hervorhebungen in einer Grafik mit Kommentaren in Acrobat Pro oder Adobe Reader vorgenommen worden sein und diese tatsächlich gedruckt werden sollen, kann die Korrektur »Kommentare rendern« verwendet werden.

Abbildung 8: Die aktivierte Prüfung Kommentar im Druckbereich

2.9. Objekt mit weißer Kontur spart nicht aus

Kategorie: Objekt

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird die Druckdatei auf weiße, überdruckende Konturen überprüft – CMYK=0/0/0/0, RGB=255/255/255 und Grau=100. Weiße überdruckende Konturen werden beim Rendern entfernt und als grafische Elemente im Ausdruck nicht erscheinen.

Lösung: Weiße überdruckende Konturen können im Workflow entweder mit der Korrektur »Weiße Objekte aussparen« oder durch Aktivieren der Option »Weiße Objekte aussparen« in Administration > Einstellungen > Prüfungen / Korrekturen > Allgemein auf Aussparen gesetzt werden.

Abbildung 9: Die aktivierte Prüfung Objekt mit weißer Kontur spart nicht aus

2.10. RGB-Objekt verwendet Tiefschwarz

Kategorie: Objekt, Farbe, Bild, Text

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird kontrolliert, ob RGB-Objekte des gewählten Objekttyps – Text, Vektor, Text und Vektor, Bild oder Alle Objekte – im Druck als Tiefschwarz wiedergegeben werden. Texte und Vektoren werden durch Eingabe eines Minimalwerts für jeden RGB-Kanal überprüft, während bei Bildern der maximale Gesamtfarbauftrag (TAC) als Maßstab dient. Diese Prüfung hilft, Objekte in der Druckdatei zu identifizieren, die im Druck nicht einheitlich Schwarz erscheinen oder mit zu hohem Farbauftrag gedruckt werden könnten.

Lösung: Tiefschwarze RGB-Objekte müssen zunächst mit der Korrektur »In CMYK konvertieren« in den CMYK-Farbraum umgewandelt werden. Anschließend können nicht einheitlich schwarze Objekte mit der Korrektur »CMYK-Objekte umfärben« angepasst oder mit der Korrektur »CMYK-Werte in Sonderfarbe wandeln« in eine Sonderfarbe überführt werden.

Abbildung 10: Die aktivierte Prüfung RGB-Objekt verwendet Tiefschwarz

2.11. Weiße Kontur eines Textes spart nicht aus

Kategorie: Text

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird die Druckdatei auf weiße – CMYK=0/0/0/0, RGB=255/255/255 sowie Grau=100 – überdruckende Konturen eines Textes überprüft. Weiße überdruckende Konturen eines Textes werden beim Rendern verschwinden und als grafisches Element im Ausdruck fehlen.

Lösung: Weiße überdruckende Konturen eines Textes können im Workflow entweder mit der Korrektur »Weiße Objekte aussparen« entfernt oder durch die Option »Weiße Objekte aussparen« in Administration > Einstellungen > Prüfungen / Korrekturen > Allgemein auf Aussparen gesetzt werden.

Abbildung 11: Die aktivierte Prüfung Weiße Kontur eines Textes spart nicht aus

2.12. Weißer Text spart nicht aus

Kategorie: Text

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird die Druckdatei auf weiße – CMYK=0/0/0/0, RGB=255/255/255 sowie Grau=100 – überdruckende Texte überprüft. Weiße überdruckende Texte werden beim Rendern verschwinden und als grafisches Element im Ausdruck fehlen.

Lösung: Weiße überdruckende Texte können im Workflow mit der Korrektur »Weiße Objekte aussparen« entfernt oder durch die Option »Weiße Objekte aussparen« in Administration > Einstellungen > Prüfungen / Korrekturen > Allgemein auf Aussparen gesetzt werden.

Abbildung 12: Die aktivierte Prüfung Weißer Text spart nicht aus

2.13. Weißes Objekt spart nicht aus

Kategorie: Objekt

Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird die Druckdatei auf weiße – CMYK=0/0/0/0, RGB=255/255/255 sowie Grau=100 – überdruckende Objekte überprüft. Weiße überdruckende Objekte verschwinden beim Rendern und werden als grafisches Element im Ausdruck nicht angezeigt.

Lösung: Weiße überdruckende Objekte können im Workflow entweder durch die Korrektur »Weiße Objekte aussparen« entfernt oder durch die Option »Weiße Objekte aussparen« in Administration > Einstellungen > Prüfungen / Korrekturen > Allgemein auf Aussparen gesetzt werden.

Abbildung 13: Die aktivierte Prüfung Weißes Objekt spart nicht aus

Weißes Objekt spart nicht aus

Verwenden Sie ausschließlich diese Prüfung, wenn Sie weiße, überdruckende Objekte aufspüren möchten. Die anderen Prüfungen »Weißer Text spart nicht aus«, »Weiße Kontur eines Textes spart nicht aus« sowie »Objekt mit weißer Kontur spart nicht aus« müssen in diesem Fall nicht aktiviert werden. Werden diese Prüfungen dennoch aktiviert, erscheinen alle Treffer doppelt!

Artikel Update: Workflow 1.20.0 – 04/2025

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