Erfahren Sie in diesem Artikel,
- welche Prüfungen in Check-in Prüf- und Korrekturvorlagen sonst noch zur Verfügung stehen und
- welche Lösungen zur Behebung der gefundenen Probleme angeboten werden.
1. Einführung
Beim Hochladen von Druckdateien in den Workflow werden die Dokumente mithilfe von Check-in Prüf- und Korrekturvorlagen überprüft, um mögliche Fehler oder Warnungen bereits zu Beginn der Produktion zu identifizieren. Diese Fehler und Warnungen können im Workflow auf der jeweiligen Seite angezeigt und in Form eines PDF-Reports zur weiteren Klärung dem Kunden zur Verfügung gestellt werden.
Die Prüfung (Preflight) der Druckdatei erfolgt basierend auf den aktivierten Prüfungen sowie den für jede einzelne Prüfung festgelegten Schweregraden – Fehler, Warnung oder Info.
2. Sonstige verfügbare Prüfungen
Um alle Vorteile einer Check-in Prüf- und Korrekturvorlage optimal nutzen zu können, müssen diese Vorlagen zunächst erstellt werden. Eine Vorlage besteht im Wesentlichen aus Prüfungen und Korrekturen. Derzeit stehen im Workflow über 58 Prüfungen zur Verfügung. Um den Überblick zu behalten, wurden die einzelnen Prüfungen in verschiedene Kategorien unterteilt.
In diesem Artikel finden Sie eine detaillierte Beschreibung aller Prüfungen, die sich keiner spezifischen Kategorie zuordnen lassen.
2.1. Farbraum für Transparenz-Überblendung nicht DeviceCMYK
Kategorie: Farbe
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird überprüft, ob jeder gesetzte Überblendungsfarbraum auf DeviceCMYK eingestellt ist, um unnötige Farbverschiebungen während der Ausgabe oder der Transparenzreduzierung des PDF-Dokuments zu vermeiden. Dies wird in verschiedenen Praxisrichtlinien von Industrieverbänden verlangt.
Lösung: Um den Transparenz-Überblendungsfarbraum auf DeviceCMYK zu setzen, kann die Korrektur »Transparenz-Überblendungsfarbraum auf DeviceCMYK setzen« direkt im Check-in verwendet werden. Somit kann ein unerwünschter Farbeffekt in der Ausgabe vermieden werden.
Abbildung 1: Die aktivierte Prüfung Farbraum für Transparenz-Überblendung nicht DeviceCMYK
2.2. Form XObjekte gefunden
Kategorie: Objekt, PDF/X-1a, PDF/X-3, PDF/X-4, PDF/X-6
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird ermittelt, ob im Dokument Form XObjects enthalten sind. Zur Bearbeitung der PDF-Datei müssen Form XObjects aufgelöst werden.
Lösung: Mithilfe der Korrektur »Form XObjects auflösen« können solche Konstrukte innerhalb einer PDF-Datei nachträglich aufgelöst und somit einfacher für nachfolgende Korrekturen bearbeitet werden. Diese Funktion steht auch im PDF-Editor zur Verfügung.
Abbildung 2: Die aktivierte Prüfung Form XObjekte gefunden
2.3. Ist ein mehrseitiges Dokument
Kategorie: Dokument, Seite
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird ermittelt, ob die Druckdatei mehr als eine Seite umfasst. Falls mehrseitige Dokumente nicht erwünscht sind, kann mithilfe dieser Prüfung auf diesen Umstand hingewiesen werden.
Lösung: Mehrseitige Dokumente können im Workflow auf verschiedene Weise behandelt werden:
- In einzelne Motive aufteilen – durch die Auswahl des gleichlautenden Menüs in Weitere Funktionen der Detailansicht eines Artikels bzw. Motivs kann ein mehrseitiges Dokument in einzelne Motive sowie einzelne Seitenbereiche aufgeteilt werden.
- Mehrseitige Dateien aufteilen – durch Aktivierung der gleichlautenden Option unter Administration > Einstellungen > Grundeinstellungen > Mehrseitige Dateien werden beim Hochladen eines mehrseitigen Dokuments automatisch einzelne Motive erzeugt.
- Seiten zusammenführen – mit dieser Korrektur können einzelne Seiten auf andere Seiten desselben Dokuments überlagert und somit zusammengeführt werden.
- Seiten löschen – mit dieser Korrektur können ausgewählte Seiten aus dem Dokument entfernt werden.
Abbildung 3: Die aktivierte Prüfung Ist ein mehrseitiges Dokument
2.4. Komplexer Datenstrom im PDF
Kategorie: Dokument
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird ermittelt, ob sich in der Druckdatei eine sehr große Anzahl an Vektorobjekten in Kombination mit Effekten – wie der Anwendung von Füllmethoden oder Änderungen der Deckkraft – befinden. Solche komplexen Druckdaten können die Verarbeitungsgeschwindigkeit beim Prüfen, Korrigieren und Rendern erheblich beeinträchtigen.
Lösung: Zur Optimierung derartiger Druckdaten stehen im Workflow die Korrekturen »Seiteninhalt in Bild konvertieren«, »Transparenzen verflachen«, »Überlappende Vektoren und Bilder entfernen« sowie »Objekte außerhalb Seitenrahmen löschen« zur Verfügung.
Abbildung 4: Die aktivierte Prüfung Komplexer Datenstrom im PDF
2.5. Objekte außerhalb des Medienrahmens (MediaBox)
Kategorie: Objekt, Seitenrahmen
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird überprüft, ob sich einzelne Objekte vollständig außerhalb des Medienrahmens (MediaBox) befinden. Objekte außerhalb des Medienrahmens sind für die Ausgabe irrelevant und können zu unerwarteten Ergebnissen führen. Ein typisches Praxisbeispiel ist, dass eine Sonderfarbe oder eine Passermarkenfarbe erkannt wird, obwohl in der sichtbaren Druckdatei kein entsprechendes Objekt mit dieser Farbe in der Druckdatei gefunden werden kann.
Lösung: Objekte, die sich außerhalb des Medienrahmens oder eines anderen gewählten Seitenrahmens befinden, können im Workflow nachträglich mithilfe der Korrektur »Objekte außerhalb Seitenrahmen löschen« entfernt werden. Im Check-in steht darüber hinaus die Korrektur »Objekte außerhalb des Medienrahmens (MediaBox) löschen« zur Verfügung, wodurch direkt beim Hochladen der Datei Objekte außerhalb des Medienrahmens gelöscht werden können.
Abbildung 5: Die aktivierte Prüfung Objekte außerhalb des Medienrahmens (MediaBox)
2.6. Seite ist leer
Kategorie: Seite, Seiteninhalt
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird überprüft, ob die Druckdatei eine Vakatseite enthält. Eine Seite wird als leer gekennzeichnet, wenn sich keine druckenden bzw. sichtbaren Elemente innerhalb des Endformatrahmens (TrimBox) bzw. Anschnittrahmens (BleedBox) befinden.
Lösung: Vakatseiten können nachträglich mit der Korrektur »Seiten löschen« entfernt werden. Alternativ ist auch eine manuelle Entferung im PDF-Editor möglich.
Abbildung 6: Die aktivierte Prüfung Seite ist leer
2.7. Seitenskalierungsfaktor verwendet
Kategorie: Seite, PDF/X-1a, PDF/X-3
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird ermittelt, ob ein Seitenskalierungsfaktor (User Unit) in der PDF-Datei gesetzt ist. Der gesetzte Skalierungsfaktor kann in der Detailansicht für die jeweilige Seite des Motivs ausgelesen werden. Seitenskalierungsfaktoren sind in PDF-Versionen ab PDF 1.6 sowie in PDF/X-Dateien größer als PDF/X-3 erlaubt.
Lösung: Der Seitenskalierungsfaktor kann nachträglich entweder mit der Korrektur »Seitenskalierungsfaktor entfernen« gelöscht und mit der Korrektur »Seitenskalierungsfaktor setzen« festgelegt werden.
Abbildung 7: Die aktivierte Prüfung Seitenskalierungsfaktor verwendet
2.8. Transparenz verwendet
Kategorie: Objekt, PDF/X-1a, PDF/X-3
Beschreibung: Mit dieser Prüfung wird überprüft, ob transparente Objekte in der Druckdatei vorhanden sind. Transparenzen sind nur in PDF-Versionen größer als PDF 1.3 sowie in PDF/X-Versionen größer als PDF/X-3 zulässig.
Lösung: Transparenzen werden beim Rendern gemäß dem festgelegten Transparenzreduzierungsfarbraum verflacht. Zusätzlich können Transparenzen nachträglich mit der Korrektur »Transparenzen verflachen« verflacht werden. Beachten Sie, dass vor der Transparenzreduzierung im Workflow alle erforderlichen Korrekturen – wie Größenänderung, Farbkorrekturen, Sonderfarbmapping usw. – im Vorfeld ausgeführt werden müssen. Andernfalls kann es beim nachträglichen Anwenden von Korrekturen zu Farbabweichungen und einer zu niedrigen Bildauflösung kommen.
Abbildung 8: Die aktivierte Prüfung Transparenz verwendet
Artikel Update: Workflow 1.20.1 – 04/2025