Erfahren Sie in diesem Artikel,
- welche Korrekturen in Check-in Prüf- und Korrekturvorlagen im Bereich der Optimierung zur Verfügung stehen und
- für welche Anwendungsfälle die Korrekturen geeignet sind.
1. Einführung
Beim Hochladen von Druckdateien in den Workflow werden die Dokumente mithilfe von Check-in Prüf- und Korrekturvorlagen überprüft, teilweise korrigiert und in einen normalisierten Zustand überführt. Das Normalisieren von Druckdaten stellt daher einen zentralen Schritt in der Druckvorstufe dar, da es Zeit spart, Fehler minimiert und einen Teil der Arbeit automatisiert.
Nicht alle Korrekturen stehen in einer Check-in Prüf- und Korrekturvorlage zur Verfügung
Im Workflow wird eine klare Trennung zwischen dem Normalisieren von Druckdaten und der Datenaufbereitung von Druckdaten für den Druck vorgenommen. Durch den Schritt der Normalisierung werden die Druckdaten auf einen einheitlichen Standard gebracht, der als Grundlage für die weitere Datenaufbereitung dient. Die spezifische Datenaufbereitung für die Produktion erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt durch das Anwenden einzelner Korrekturen oder Korrekturketten.
2. Verfügbare Korrekturen zur Optimierung
Um alle Vorteile einer Check-in Prüf- und Korrekturvorlage nutzen zu können, müssen diese Vorlagen zunächst erstellt werden. Eine Vorlage besteht im Wesentlichen aus Prüfungen und Korrekturen. Derzeit stehen im Workflow über 44 verschiedene Korrekturen zur Verfügung. Um die Übersicht zu bewahren, sind die Korrekturen in verschiedene Kategorien unterteilt.
In diesem Artikel finden Sie eine detaillierte Beschreibung aller Korrekturen, mit denen Druckdaten optimiert und nicht benötigte Objekte entfernt werden können.
2.1. Bildauflösung reduzieren und/oder komprimieren
Kategorie: Bild
Beschreibung: Mit dieser Korrektur wird die Auflösung von ausgewählten Bildarten auf den gewünschten Wert neu berechnet, und die Bilder werden mit der festgelegten Kompression komprimiert.
Einsatzgebiet: Die Auflösung hochauflösender Bilder in Druckdaten kann durch diese Korrektur auf ein sinnvolles Maß reduziert werden, während unkomprimierte Bildinhalte komprimiert werden. Dadurch wird die Dateigröße durch verlustfreie oder verlustbehaftete Komprimierung deutlich verringert. Die Reduktion der Dateigröße spart Speicherplatz im Workflow und beschleunigt das Öffnen von Druckdaten in externen Werkzeugen wie beispielsweise dem PDF-Editor. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nicht zwangsläufig die Renderzeit verkürzt, da komprimierte Dateien während des Renderprozesses dekomprimiert werden müssen, was ebenfalls Zeit in Anspruch nehmen kann.
Abbildung 1: Die aktivierte Korrektur Bildauflösung reduzieren und/oder komprimieren

Weitere Informationen, die Sie für diese Korrektur wissen müssen:
- Die Neuberechnung von Farb- und Graustufenbildern erfolgt Bikubisch.Dabei wird der neue Farbwert des berechneten Pixels aus dem Durchschnitt der Pixelwerte, gewichtet um die umliegenden Pixel, berechnet.
- Die Kompression von Farb- und Graustufenbildern erfolgt entweder verlustfrei durch Anwendung der ZIP-Kompression oder verlustbehaftet durch Anwendung der JPEG-Kompression mit mittlerer Qualitätsstufe.
- Die Neuberechnung von Schwarzweiß-Bildern erfolgt entweder Bikubisch, wobei der neue Farbwert des berechneten Pixels aus dem Durchschnitt der Pixelwerte, gewichtet um die umliegenden Pixel, berechnet wird, oder durch eine schnellere Neuberechnungsmethode, bei der nur ein Pixelwert aus den zu reduzierenden Pixeln verwendet wird. Letztere Methode ist zwar schneller, kann jedoch zu sichtbaren Abrissen bei Bildverläufen führen, was die Bildqualität beeinträchtigen kann.
- Die Kompression von Schwarzweiß-Bildern erfolgt entweder durch Anwendung der RLE-, ZIP- oder CCITT-Kompression. In der Regel sollten Sie CCITT auswählen, da diese Kompression die größte Reduktion der Dateigröße ermöglicht.
2.2. Nicht sichtbare Objekte entfernen
Kategorie: Dokument, Objekt, Seiteninhalt
Beschreibung: Mit dieser Korrektur werden alle nicht sichtbaren Objekte entfernt, die keinen Einfluss auf das gedruckte Ergebnis haben. Die Objekte müssen dabei vollständig von anderen Objekten verdeckt sein, wobei das darüberliegende Objekt weder überdruckend noch mit einem Füllmodus wie Multiplizieren oder Ineinanderkopieren versehen sein darf. Objekte mit Technischen Farben werden nicht gelöscht, selbst wenn sie vollständig verdeckt sind. Das Gleiche gilt für Objekte mit Sonderfarben wie beispielsweise Weiß, Lack, Primer oder Permeo.
Einsatzgebiet: Durch die Aktivierung des Sicherheitschecks wird das gerenderte Ergebnis mit dem Original verglichen, um mögliche visuelle Änderungen zu erkennen. Falls eine visuelle Änderung festgestellt wird, erfolgt keine Korrektur. Es ist zu beachten, dass dieser visuelle Vergleich zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen kann.
Abbildung 2: Die aktivierte Korrektur Nicht sichtbare Objekte entfernen

2.3. Objekte außerhalb des Medienrahmens (MediaBox) löschen
Kategorie: Dokument, Objekt, Seiteninhalt
Beschreibung: Mit dieser Korrektur werden alle Objekte entfernt, die sich vollständig außerhalb des Medienrahmens (MediaBox) befinden.
Einsatzgebiet: Objekte außerhalb des Medienrahmens (MediaBox) haben keinen Einfluss auf das gedruckte Ergebnis und werden deshalb entfernt. Dies führt zu einer Reduzierung der Dateigröße, einer Bechleunigung der Verarbeitung im RIP und einer Minimierung des Risikos von Druckfehlern.
Abbildung 3: Die aktivierte Korrektur Objekte außerhalb des Medienrahmens (MediaBox) löschen
2.4. Private Informationen anderer Programme entfernen
Kategorie: Dokument
Beschreibung: Mit dieser Korrektur können private Daten, die von anderen Anwendungen – beispielsweise Adobe Illustrator, ArtPro oder Packz – in einer PDF-Datei gespeichert wurden, entfernt werden. In bestimmten Fällen kann diese Korrektur die Dateigröße erheblich reduzieren. Sie kann jedoch auch Funktionen in anderen Anwendungen beeinträchtigen, die auf diese privaten Daten angewiesen sind.
Einsatzgebiet: Wird eine Adobe Illustrator-Datei als PDF abgespeichert und dabei die Option Adobe Illustrator-Funktionen beibehalten verwendet, enthält die PDF-Datei sowohl den PDF-Content-Stream als auch den Adobe Illustrator-Content- Stream, was zu einer doppelten Speicherung der Datei führt. Wird die PDF-Datei im Workflow mit dieser Korrektur verändert, betrifft die Änderung nur den PDF-Content-Stream, wodurch der Adobe Illustrator-Content-Stream nicht mehr mit dem PDF-Content-Stream übereinstimmt.
Fügen Sie diese Korrektur jeder Check-in Prüf- und Korrekturvorlage hinzu, wenn Sie private Daten – einschließlich des Adobe Illustrator-Content-Streams – aus den Druckdaten entfernen möchten.
Abbildung 4: Die aktivierte Korrektur Private Informationen anderer Programme entfernen
2.5. Sonderfarben außerhalb Seitengeometrierahmen löschen
Kategorie: Objekt, Farbe, Seitengeometrierahmen
Beschreibung: Mit dieser Korrektur werden alle Sonderfarben entfernt, einschließlich der Objekte, die sich vollständig außerhalb des gewählten Seitengeometrierahmens befinden.
Einsatzgebiet: Es werden Sonderfarbeinträge aus der PDF-Datei entfernt, wenn die Objekte, die mit einer Sonderfarbe versehen sind, vollständig außerhalb des gewählten Seitengeometrierahmens liegen. Dies reduziert den Aufwand für die visuelle Überprüfung der Druckdaten, da der Anwender nicht nach unsichtbaren Objekten mit Sonderfarben suchen muss.
Abbildung 5: Die aktivierte Korrektur Sonderfarben außerhalb Seitengeometrierahmen löschen

2.6. Überlappende Bildinformationen entfernen
Kategorie: Objekt, Bild, Seitengeometrierahmen
Beschreibung: Mit dieser Korrektur werden Bildinhalte für den gewählten Bildtyp unter Berücksichtigung einer festgelegten Sicherheitszone beschnitten, um den Speicherbedarf der Datei zu reduzieren.
Einsatzgebiet: Durch das Entfernen nicht sichtbarer Bildinhalte wird einerseits der Speicherbedarf der Druckdatei verringert und andererseits eine schnellere Verarbeitung bei nachgelagerten Korrekturen sowie beim Rendern ermöglicht. Dadurch kann eine schnellere Verarbeitung im Workflow sichergestellt werden.
Abbildung 6: Die aktivierte Korrektur Überlappende Bildinformationen entfernen

2.7. Überlappende Vektorpfade entfernen
Kategorie: Objekt, Seitengeometrierahmen
Beschreibung: Mit dieser Korrektur werden überlappende Vektorpfade beschnitten und offene Pfade geschlossen, um nicht benötigte Vektoren außerhalb des gewählten Bereichs – Seitengeometrierahmen, Maskierungspfad sowie FormXObjects – zu eliminieren.
Einsatzgebiet: Verwenden Sie diese Korrektur, um nicht sichtbare Vektoren zu entfernen, was einerseits den Speicherbedarf der Druckdatei reduziert und andererseits eine schnellere Verarbeitung bei nachgelagerten Korrekturen sowie beim Rendering ermöglicht. Fügen Sie diese Korrektur jeder Check-in Prüf- und Korrekturvorlage hinzu, um eine schnellere Verarbeitung im Workflow sicherzustellen. Es wird empfohlen, diese Korrektur immer hinzuzufügen, wenn in vorgelagerten Workflows – z.B. in der ESKO Automation Engine – Montagen mit Wiederholungen von Motiven erzeugt werden. Aktivieren Sie für diese Vorlage zudem die Option Form XObject (BBox).
Abbildung 7: Die aktivierte Korrektur Überlappende Vektorpfade entfernen

Artikel Update: Workflow 1.20.0 – 04/2025