Benutzerhandbuch

4.4 Kontinuierliche Verarbeitung von Motiven

Aktualisiert am

Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • wie Motive kontinuierlich in der Automatisierung verarbeitet werden und
  • welche Einstellungen dafür getroffen werden müssen.

1. Einführung

Bei der Automatisierung von Montagen muss festgelegt werden, wie die Motive verarbeitet werden sollen. Dabei stehen zwei Methoden zur Verfügung:

  • eine kontinuierliche Verarbeitung oder
  • die Verarbeitung von Motiven als Bündel.

Je nach gewählter Methode stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. In diesem Artikel finden Sie eine detaillierte Beschreibung der kontinuierlichen Verarbeitung von Motiven.

2. Input für die Verarbeitung

Um das nachfolgende Bespiel nachvollziehen zu können, wird folgender Sachverhalt als Ausgang verwendet:

  • Motiv 1 (M1) – dreiseitiges Dokument
  • Motiv 2 (M2) – einseitiges Dokument
  • Motiv 3 (M3) – zweiseitiges Dokument

Abbildung 1: Input für die kontinuierliche Verarbeitung

Vorbereitung der Druckdaten

Bevor die Motive kontinuierlich verarbeitet werden, durchlaufen sie folgende Schritte:

Schritt 1: Aufteilen in Einzelseiten

  • M1 wird in drei Seiten aufgeteilt: M1.1, M1.2 und M1.3.
  • M2 bleibt unverändert.
  • M3 wird in zwei Seiten aufgeteilt: M3.1 und M3.2.

Schritt 2: Anwenden der Korrektur Tiling

  • M1.1, M1.2 und M1.3 werden jeweils geteilt, wodurch drei zweiseitige Dokumente entstehen
  • M2 wird aufgrund der geringen Größe nicht geteilt.
  • M3.1 und M3.2 werden ebenfalls nicht geteilt.

Schritt 3: Erneutes Aufteilen der mehrseitigen Dokumente

  • M 1.1, M 1.2 und M 1.3 werden erneut geteilt. Das Ergebnis sind sechs Einzelseiten:
    • M 1.1.1
    • M 1.1.2
    • M 1.2.1
    • M 1.2.2
    • M 1.3.1
    • M 1.3.2
  • M2 bleibt unverändert.
  • M 3.1 und M 3.2 sind bereits einseitig und werden nicht weiter geteilt.

3. Reihenfolge der Verarbeitung

Bei der kontinuierlichen Verarbeitung von Motiven, wird der Ausgangsort – beispielsweise ein Hotfolder – regelmäßig nach weiteren Dateien durchsucht, solange bis die definierte maximale Zeitdauer beendet ist. Bei der kontinuierlichen Verarbeitung wird neben der maximalen Zeitdauer auch der Ausnutzungsgrad definiert. Dabei wird festgelegt, welche Ausnutzung jeder Montagebogen haben muss, bevor dieser abgeschlossen ist.

In diesem Beispiel wird mit folgenden Werten gearbeitet:

  • Ausnutzungsgrad: 80 % – erst wenn der Montagebogen einen Ausnutzungsgrad von 80% oder höher erreicht hat, wird ein neuer Montagebogen erzeugt.
  • max. Zeitdauer: 60 min  – nach 60 Minuten wird die Verarbeitung der Motive abgeschlossen, unabhängig davon, ob der Montagebogen bereits die gewünschte Ausnützung erreicht hat.

Zusätzlich kann festgelegt werden, ob die Verarbeitungsreihenfolge beibehalten werden soll. Ist diese Option aktiviert, werden die Motive in der Reihenfolge ihrer Eingangsdaten verarbeitet.

Abbildung 1: Links: Legende zur rechten Abbildung; Rechts: Veranschaulichung der kontinuierlichen Verarbeitung von Motiven

Beschreibung zur Abbildung:

Die linke Abbildung zeigt eine Legende mit den Größen der Montagebögen und Motive:

  • Montagebogen (grau)1.000 × 1.000 mm
  • Motiv 1 (lila): 6 Seiten, jeweils 300 × 300 mm
  • Motiv 2 (orange): 1 Seite mit 200 × 200 mm
  • Motiv 3 (türkis): 2 Seiten, jeweils 600 × 600 mm

Verarbeitungsreihenfolge nicht beibehalten (links):

  1. Es wird ein Montagebogen erzeugt und so viele Seiten der Motive platziert, wie möglich.
  2. Nachdem M3.1, M1.1.1, M1.1.2, M1.2.1, M1.2.2 und M1.3.1 platziert wurde, wurde eine Ausnutzung von über 80% Prozent erreich. Daher wird eine neue Montage mit den restlichen Motiven erzeugt.
  3. Auf den zweiten Montagebogen werden die restlichen 3 Seiten der Motive platziert. Damit ist der Ausnutzungsgrad noch nicht erreicht, weshalb auf neue Motive gewartet wird.
  4. Nach einiger Zeit (die max. Zeitdauer wurde noch nicht erreich), kommen zwei neue Motive (M4 und M5) hinzu.
  5. Nun wird versucht, den Montagebogen so gut wie möglich zu füllen. Daher werden M5, M4 und M2 auf den Montagenbogen platziert. Die Ausnutzung beträgt nun wieder über 80%. Daher wird eine weitere Montage erzeugt.
  6. Auf der dritten Montage wird nun M3.2 und M1.3.2 platziert. Der Ausnutzungsgrad von 80% ist damit nicht erreich. Somit wird wieder auf neue Motive gewartet.
  7. Da nach der maximalen Zeitdauer von 60 Minuten nicht nochmal Motive hinzugefügt wurde, wird die Montage fertiggestellt, auch wenn der Ausnutzungsgrad von 80% nicht erreicht wurde.

Verarbeitungsreihenfolge beibehalten (rechts):

  1. Es wird eine Montage erzeugt und zuerst alle Seiten von Motiv 1 in chronologischer Reihenfolge platziert.
  2. Da noch Platz frei ist und das nächste Motiv in der Reihenfolge Motiv 2 ist, wird dieses ebenso auf dieser Montage platziert. Damit wird eine Ausnutzung von 78% erreicht, also müsste man noch auf weitere Motive warten.
  3. Da das nächste Motiv in der Reihenfolge M 3.1 ist, und dieses Motiv zu Groß für die Montage ist, wird eine neue Montage erzeugt.
  4. Das nächste Motiv in der Reihenfolge ist M3.2. Auch dieses Motiv hat keinen Platz mehr auf der zweiten Montage, weshalb eine dritte Montage erzeugt wird.
  5. Der Ausnutzungsgrad beträgt nun rund 30% betrifft, wird auf das nächste Motiv in der Reihenfolge gewartet. Nachdem die maximale Zeitdauer von 60 Minuten vorbei ist, wird die Montage erzeugt, auch wenn nicht der definierte Ausnutzungsgrad von 80% erreicht wurde.

Artikel Update: Workflow 1.21.0 – 09/2025

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