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Delta E

Delta Eoft auch dE oder ∆E bzw. ∆E76 geschrieben – ist ein Maß für den Abstand zweier Farben. Bei der Angabe von Farbdifferenzen nach der ΔE-Formal bezeichnet der Wert 1 einen Abstand, den das menschliche Auge nicht mehr wahrnimmt.

∆E94 und ∆E00 sind die verbreitetsten Nachfolgeformeln, die sich durch teilweise sehr komplizierte Modifikationen der CIELAB-Farbabstandsformel an eine visuelle Gleichabständigkeit besser annähern.

Der Wert von Delta E zwischen den Farborten (L*,a*,b*)p und (L*,a*,b*)v wird  für ∆E76 folgendermaßen berechnet:

Abbildung: Die Formel zur Berechnung des Farbanstandes für ∆E76

Das Ergebnis der Berechnung ist ein Wert, der angibt, wie weit zwei Farbwerte – ein Ausgangsfarbwert und ein gemessener Farbwert – sich voneinander unterscheiden. Nachstehende Tabelle gibt an, was die einzelnen Zahlen aussagen.

∆E Interpretation
0,0 bis 0,5 nahezu unmerklich
0,5 bis 1,0 für das geübte Auge bemerkbar
1,0 bis 2.0 geringer Farbunterschied
2,0 bis 4,0 deutlicher Farbunterschied
4,0 bis 5.0 wesentlicher, selten tolerierter Farbunterschied
5.0 und mehr die Differenz wird als andere Farbe bewertet

DeviceLink-Profile stellen eine spezielle Art von Profilen im Farbmanagementumfeld dar. DeviceLink-Profile vervollständigen die Farbkonvertierung von »normalen« ICC-Ausgabeprofilen und werden oft für spezielle Anwendungen genutzt, um erheblich bessere Ergebnisse zu erzielen.

DeviceLink-Profile besitzen einige Vorteile im Vergleich zu den üblichen ICC-basierten Geräteprofilen:

  • DeviceLink-Profile bilden eine direkte Konvertierung zwischen Eingabe- und  Ausgabefarbraum ab. Farbwerte oder Farbkombinationen lassen sich schützen oder gezielt anpassen und werden nur dort verändert, wo es notwendig ist.
  • DeviceLink-Profile kompensieren zahlreiche Schwachpunkte, die bei einer Konvertierung mit ICC-Ausgabeprofilen auftreten können. Zum Beispiel kann über DeviceLinks der Schwarzkanal erhalten werden, damit Schrift nur mit schwarzer und nicht mit vier Druckfarben gedruckt wird.
  • Darüber hinaus kann Druckfarbe eingespart (SaveInk) und das Ergebnis an die Papierfarbe angepasst werden.
  • Beim Proofen können DeviceLinks ebenfalls für eine deutlich gesteigerte Proofqualität sorgen, wenn sie iteriert werden.

Im Workflow werden DeviceLink-Profile für alle Kombinationen von Farbräumen – Grau, RGB, CMYK und Multicolor – verwendet. Die dabei wohl wichtigsten Anwendungen sind die Konvertierung von CMYK-zu-CMYK, RGB-zu-CMYK und CMYK-zu-Multicolor sowie Multicolor-zu-Multicolor.

DeviceN-Farbraum

Seit PostScript 3 und PDF 1.3 wird der Farbraum DeviceN unterstützt, der willkürliche Kombinationen von Farbkanälen beim Definieren von Farben ermöglicht. Beispiele dafür wären

  • Pantone® Hexachrome™ – sechskanal-Farbsystem
  • CMYK und zwei Schmuckfarben – CMYK in Verbindung mit einer Pantonefarbdefinition und einem übrdruckenden Weiß
  • Schwarz und eine Schmuckfarbe – Schwarz mit Lackierung

Ohne den Farbraum DeviceN könnten Bilder mit solchen Kombinationen nicht im Composite-PostScript und -PDF dargestellt werden, sondern allenfalls mit CMYK als Annäherung. DeviceN-Farbräume können sowohl beim Composite-Drucken als auch für In-RIP-Separationen verwendet werden.

Der Vorteil des Farbraums DeviceN ist der, dass viel mehr Farbkombinationen mit Schmuckfarben im Composite-Druck möglich sind. Diese kommen dann vollständig zum Tragen, wenn das Ausgabegerät über physikalisch getrennte Farbkanäle verfügt.

DeviceN-Farbdefinitionen können allerdings auch Nachteile mit sich bringen. Diese sind:

  • Ältere RIP-Versionen unterstützen DeviceN noch nicht, weshalb Druckaufträge, die Objekte im DeviceN-Farbraum enthalten, auf solchen Geräten mit einem PostScript-Fehler beendet werden. Im Falle des Workflows werden diese Farbräume in Verbindung mit dem HHR-RIP von Global Graphics selbstverständlich problemlos verarbeitet.
  • DeviceN-Farbräume werden häufig zur Ausgabe von Schmuckfarben benutzt, wobei CMYK-Drucker und Proofdrucker Schmuckfarben nicht korrekt abbilden können. Im Falle des Workflows werden Schmuckfarben bei CMYK bzw. CMYK mit gamuterweiternden Farben über die Farbverrechnung mit möglichst kleinsten Farbabstand (DeltaE) in den Ausgabefarbraum umgewandelt.
  • Das Extrahieren von einzelnen Farbwerten auf PDF-Ebene wird nicht durchgängig unterstützt. Wurde beispielsweise die Stanzform, die über einer grünen CMYK-Fläche liegt in DeviceN mit den Werten 70/0/70/0/100 angelegt, so kann einerseits die Stanzkontur nicht mit Adobe Illustrator gelöscht oder verändert werden und andererseits kann die Stanzkontur nicht extrahiert bzw. gelöscht werden, da einzelne Farbwerte aus DeviceN-Konstrukten nicht so einfach entfernt werden können. Im Falle des Workflow steht genau für dieses Problem das Korrekturprofil DeviceN-Farben vereinzeln zur Verfügung.

DPI/LPI

Das Maß für die Auflösung wird meist als Anzahl von Pixel, Linien oder Punkten pro Zentimeter oder Inch angegeben. Bei der Eingabe wird dabei meistens in dpi (dots per inch) und in der Ausgabe von lpi (lines per inch) gesprochen.

Druckmarken

Unter Druckmarken alle Kennzeichnungen auf einem Ausdruck, die außerhalb des Druckbildes für die Weiterverarbeitung angebracht werden. Zu den Druckmarken gehören:

  1. Farbkontrollstreifen [1] – diese werden üblicherweise nur am oberen und/oder unterem Rand eines Druckbogens angebracht.
  2. Passermarken [4] – diese werden üblicherweise nur pro Druckbogen gesetzt. Im Digitaldruck sind Passermarken nicht mehr so von Bedeutung.
  3. Schneidemarken [3] – diese werden pro Seite/Motiv angebracht
  4. Annschnittmarken [2] – diese werden pro Seite/Motiv angebracht
  5. Produktionsauftragsname [5] – diese werden pro Seite/Motiv angebracht
  6. Ausgabedatum und-zeit [6] – diese werden pro Seite/Motiv angebracht

Abbildung 3: Schematische Darstellung alle gängigen Druckmarken

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