Erfahren Sie in diesem Artikel,
- wie Sie Prozess- und Schmuckfarben bearbeiten,
- wie Sie Objekte und Bilder transformieren und
- wie Sie den Reiter »Bearbeiten« bestmöglich nutzen können.
1. Einleitung
Objekte wie Bilder, Vektoren und Text bilden den Kern eines jeden PDFs. Darum geben wir Ihnen in diesem Artikel eine Überblick wie Sie im PDF-Editor schnell und effizient Form, Farbe und Eigenschaften verändern sowie Objekte hinzufügen können.
2. Reiter »Bearbeiten«
Im Reiter Bearbeiten können Objekte einer PDF-Datei verändert werden. Sie können darin die Form, die Farbe und die Position eines Objekt überarbeiten, sowie den Überdruckenstatus für Kontur und Fläche setzen und zusätzliche Aktionen aufrufen.
Der Reiter ist in fünf Einstellungsbereiche sowie der Bereich für Aktionen, welcher im Artikel Aktionen beschrieben wird, aufgeteilt. Diese sind:
- Transformieren [1] – Bestimmen Sie darin die Position und die Größe und wenden Sie Transformationen wie Rotieren, Spiegeln und Skalieren auf die ausgewählten Objekte als Gruppe oder auf alle Objekte einzeln an.
- Farbe [2] – Bestimmen Sie darin für die Kontur oder Fläche eines ausgewählten Objekts den Farbwert, den Tonwert oder die Deckkraft.
- Attribute [3] – Bestimmen Sie darin die Konturstärke, den Eckentyp, das Überdruckenverhalten für ausgewählte Objekte sowie weisen Sie diese einer Ebene zu.
- Sonstiges [4] – Bestimmen Sie darin lediglich, ob nach jeder Eingabe eine Aktualisierung der Änderung gemacht werden soll, oder ob Sie Änderungen an anderer Stelle einzeln ausführen lassen.
- Ausrichten [5] – Bestimmen Sie darin wie Objekte ausgerichtet, verteilt, angepasst oder angeordnet werden sollen.
Abbildung 1: Die Einstellungsbereiche des Reiters Bearbeiten ohne den Bereich Aktionen
In der nachfolgenden Beschreibung wird auf die Möglichkeiten, die sich in jedem Einstellungsbereich befinden, genauer eingegangen.
2.1. Objekte transformieren
Im Einstellungsbereich Transformieren stehen eine Vielzahl von Funktionen bereit, um vorhandene Objekte in Größe und Position zu verändern. Ob Transformationen dabei auf die gesamte Auswahl oder auf die einzelnen Objekte in der Auswahl angewendet werden sollen, kann separat bestimmt werden.
Abbildung 2: Der Einstellungsbereich Transformieren des Reiters Bearbeiten
2.1.1. Größe und Position mit Maus verändern
Um die Größe eine Objektes im PDF-Editor zu verändern können Sie – wie aus anderen Applikationen gewohnt – das Objekt an den Ecken des Begrenzungsrahmen anfassen und skalieren. Durch zusätzliches Drücken der Umschalt
-Taste wird das Seitenverhältnis beibehalten und somit proportional die Größe verändert.
Die Position einer Auswahl kann durch Verschieben der Auswahl an die gewünschte Position geändert werden.
2.1.2. Transformieren durch Eingabe
Haben Sie bereits ein Objekt gewählt können Sie im Einstellungsbereich Transformieren loslegen.
- Ursprung [6] – Bestimmen Sie durch Auswahl des Ursprungs jenen Startpunkt, von dem aus die Transformation erfolgen soll.
- X- und Y-Wert – Damit können Sie die Koordinaten eingeben an die Sie ein Objekt verschieben wollen. Das Koordinatensystem geht dabei vom obersten linken Punkt aus, die angezeigten Koordinaten beschreiben den im Ursprung gewählten Punkt.
- Breite und Höhe – Damit können Sie die Breite und Höhe des gewählten Objekts bestimmen.
- X- und Y-Skalierung – Damit können Sie die Skalierung für die Auswahl entlang der horizontalen (X-Skalierung) bzw. vertikalen Achse (Y-Skalierung) ausführen.
- Proportionen beibehalten [7] – Damit steuern Sie, ob die Proportionen von Breite und Höhe sowie der X- und Y-Skalierung beibehalten werden.
- Als Gruppe ändern [8] – Ist diese Option gewählt werden markierte Objekte als Ganzes transformiert. Ist sie deaktiviert, dann wird die getätigte Transformation auf jedes einzelne Objekt der ausgewählten Objekte ausgeführt.
- Horizontal spiegeln [9] – Damit können Sie das Objekt horizontal spiegeln.
- Vertikal spiegeln [10] – Damit können Sie das Objekt vertikal spiegeln.
- Drehen [11] – Damit können Sie die Drehung für gewählte Objekte definieren.
Werte in Eingabefeldern ändern
Sie können in den Eingabefeldern die Werte verändern, indem Sie den Wert direkt eingeben oder durch Drücken der Auf- und Abwärtspfeile auf der Tastatur.
2.2. Bilder bearbeiten
Bilder in PDF-Dateien werden immer durch einen Beschneidungspfad (Bildrahmen) und einen Bildinhalt definiert. Nachfolgend wird beschrieben wie Sie die beiden Objekte als Ganzes oder seperat bearbeitet können.
2.2.1. Objektrahmen von Bildern bearbeiten
Der Objektrahmen eines Bildes – Beschneidungspfad und Bildinhalt – kann mit dem Auswahl-Werkzeug [V]
ausgewählt und wie unter Objekte transformieren beschrieben, verändert werden.
2.2.2. Bildrahmen bearbeiten
Die Besonderheit von Bildern besteht darin, dass der Objektrahmen [13] einen weiteren Rahmen, den sogenannten Bildrahmen [12] (Bildinhalt) einschließt. Die Größe des Bildrahmens muss aber keineswegs die selbe Größe wie der Objektrahmen besitzen. Der Objektrahmen fungiert als eine Art Beschneidungspfad für das Bild. Somit können die Bilder die im Objektrahmen liegen, einen größeren Bildrahmen besitzen.
Mit dem Direktauswahl-Werkzeug [A]
wird auf den Bildrahmen zugegriffen, welcher dann verschoben und transformiert werden kann. Das schnelle Umschalten zwischen Auswahl- und Direktauswahl-Werkzeug kann durch Doppelklick auf das Bild erfolgen.
Abbildung 3: Der Objekt- und Bildrahmen eines Bildobjekts
Objekt- und Bildrahmen anzeigen
Wie Sie die Begrenzungsrahmen für Objekt- und Bildrahmen ein- und ausblenden wird im Artikel Anzeige und Analyse von Druckdaten in den Punkten Objektrahmen anzeigen und Bildrahmen anzeigen beschrieben.
Hinweis zu zukünftigen Funktionen
In zukünftigen Versionen werden weiterführende Funktionen im Umgang mit Bildern zur Verfügung stehen. Folgende Möglichkeiten sind geplant:
- Auflösung der Bilder ändern
- Bildkompression ändern
- Bildrahmen auf Objektrahmen beschneiden, um Datenmüll zu eliminieren
- Ausgewähltes Bild exportieren
- Bild in einem Bildbearbeitungsprogramm zu bearbeiten und Änderungen in der Druckdatei zu übernehmen
- Bild durch ein anderes Bild ersetzen
2.3. Farben bearbeiten
Wenn Sie ein vorhandenes Objekt mit dem Auswahl-Werkzeug [V]
ausgewählt haben, können Sie im Einstellungsbereich Farbe des Reiters Bearbeiten diverse Änderungen vornehmen. Nachfolgend werden Funktionen, welche für den Anwender in diesem Bereich zur Verfügung stehen, beschrieben.
Bevor Sie die Farbe für das ausgewählte Objekt verändern können müssen Sie zuerst auswählen, ob Sie die Flächenfarbe oder die Konturfarbe ändern wollen. Wählen Sie dazu entweder Fläche oder Kontur [14] aus. Für die ausgewählte Fläche oder Kontur eines Objekts werden sodann die aktuellen Farbwerte angezeigt. Im Farbpatch [18] wird der entsprechende Farbton der Flächenfarbe angezeigt.
Flächen- und Konturfarben können entweder als Prozessfarbe oder als Schmuckfarbe in der Druckdatei angelegt sein. Um einen neue Fläche- oder Konturfarbe hinzuzufügen oder eine Farbe zu löschen, klicken sie auf das Auswahlmenü »…« [20].
2.3.1. Prozessfarbe
Wie in Abbildung 4 gezeigt handelt es sich bei der Flächenfarbe um eine Prozessfarbe mit den CMYK-Werten 100/0/100/00 und einer Deckkraft von 100%. Sie können die Farbe auf folgende Art und Weise ändern:
- Farbwerte ändern [16] – ändern Sie die entsprechenden Farbwerte für den ausgewählten Farbraum durch Eingabe der gewünschten Werte. Je nach Farbraum werden unterschiedlich viele Eingabefelder angeboten.
-
Farbraum ändern [15]– ändern Sie den Farbraum durch Auswahl des Zielfarbraums im Auswahlmenü. Es stehen darin folgende Farbräume zur Verfügung:
- RGB – damit wird der Farbwert des Quellfarbraums (e.g. CMYK) entsprechend der Einstellungen im Farbmanagement der Voreinstellungen in den Zielfarbraum RGB überführt. Verändern Sie danach die Farbwerte in den Eingabefeldern Rot, Grün oder Blau. Der Wertebereich für die einzelnen Kanäle liegt zwischen 0 und 255.
- CMYK – damit wird der Farbwert des Quellfarbraums (e.g. Lab) entsprechend der Einstellungen im Farbmanagement der Voreinstellungen in den Zielfarbraum CMYK überführt. Verändern Sie danach die Farbwerte in den Eingabefeldern Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Der Wertebereich für die einzelnen Kanäle liegt zwischen 0% und 100%.
- Lab – damit wird der Farbwert des Quellfarbraums (e.g. RGB) entsprechend der Einstellungen im Farbmanagement der Voreinstellungen in den Zielfarbraum Lab überführt. Verändern Sie danach die Farbwerte in den Eingabefeldern Lightness, a-Achse und b-Achse. Der Wertebereich für den L-Kanal liegt zwischen 0% und 100%. Der Wertebereich für den a- und b-Kanal liegt zwischen -127 und + 128.
- Graustufen – damit wird der Farbwert des Quellfarbraums (e.g. CMYK) entsprechend der Einstellungen im Farbmanagement der Voreinstellungen in den Zielfarbraum Graustufen überführt. Verändern Sie danach noch den Prozentwert im Eingabefeld Farbton. Der Wertebereich für den einzelnen Kanal liegt zwischen 0% und 100%.
- Indiziert – die Konvertierung in diesen Farbraum steht aktuell noch nicht zur Verfügung.
- Bitmap – die Konvertierung in diesen Farbraum steht aktuell noch nicht zur Verfügung.
- Deckkraft ändern – geben Sie in Deckkraft [18] den gewünschten Prozentsatz ein. Der Wertebereich für die Deckkraft liegt zwischen 0% und 100%.
- Flächenfarbe löschen – wählen Sie dazu den gleichnamigen Befehl im Auswahlmenü »…« [20] aus.
Abbildung 4: Der Einstellungsbereich Farbe mit der Anzeige einer CMYK-Prozessfarbe
- Prozessfarbe durch Schmuckfarbe ersetzen – ersetzen Sie die ausgewählte Farbe durch eine bereits im Dokument vorhandene oder einer systemweit definierten Schmuckfarbe, indem Sie auf Schmuckfarbe [19] drücken. Sie können dann im geöffnetem Dialog die gewünschte Schmuckfarbe im Auswahlmenü auswählen.
Abbildung 5: Der Dialog Schmuckfarbe hinzufügen
- In Schmuckfarbe konvertieren – um die ausgewählte Farbe in eine Schmuckfarbe umzuwandeln wählen Sie im Auswahlmenü »…« [20] den Befehl In Schmuckfarbe konvertieren aus. Sie können im geöffneten Dialog einen Schmuckfarbnamen [21] vergeben sowie den gewünschten Alternativfarbraum [22] und die Alternativfarbwerte [23] für die neue Schmuckfarbe bestimmen.
Abbildung 6: Der Dialog Schmuckfarbdefinition bearbeiten
2.3.2. Schmuckfarbe
Wie in Abbildung 7 gezeigt handelt es sich bei der Flächenfarbe [24] um eine Schmuckfarbe mit einem Tonwert [26] von 100% und einer Deckkraft [27] von 100%. Sie können die Schmuckfarbe auf folgende Art und Weise ändern:
- Schmuckfarbe auswählen – wählen Sie im Auswahlmenü Schmuckfarbe [25] die entsprechende Schmuckfarbe aus. Es stehen im Auswahlmenü alle Schmuckfarben der aktuellen Seite sowie alle systemweit definierten Schmuckfarben, die in den Voreinstellungen definiert wurden, zur Auswahl bereit.
- Tonwert der Schmuckfarbe ändern – geben Sie in Tonwert [26] den gewünschten Prozentsatz ein. Der Wertebereich für den Tonwert liegt zwischen 0% und 100%.
- Deckkraft der Schmuckfarbe ändern – geben Sie in Deckkraft [27] den gewünschten Prozentsatz ein. Der Wertebereich für die Deckkraft liegt zwischen 0% und 100%.
- Schmuckfarbe in Prozessfarbe konvertieren – Klicken Sie dazu auf die Schaltfläche Prozessfarbe [28] – ein Dialog zu Bestätigung der Änderung wird geöffnet. Wenn dieser bestätigt wird, entsteht eine Prozessfarbe im Alternativfarbraum und den Alternativfarbwerten der ursprünglichen Schmuckfarbe.
- Flächenfarbe löschen – wählen Sie dazu den gleichnamigen Befehl im Auswahlmenü »…« [29] aus.
Abbildung 7: Der Einstellungsbereich Farbe mit der Anzeige einer Schmuckfarbe
Änderungen sofort übernehmen?
Wenn Sie nicht jede Änderung manuell durch klicken auf den Haken Anwenden bestätigen wollen, sondern Änderungen sofort angewendet werden sollen, dann gelingt Ihnen dies über die Option Änderungen sofort übernehmen im Einstellungsbereich Sonstiges.
Spezielle Farben
Es gibt einige Schmuckfarben die man gesondert betrachten muss, da sie besondere Merkmale aufweisen:
- None – mit diesem Farbraum können Objekte ausgezeichnet sein, wenn das Objekt »keine« Farbe besitzt. Beachten Sie dass durch Setzen des Farbraums auf None – die Schreibweise ist wichtig – das Objekt dennoch erhalten bleibt, obwohl es nicht mehr sichtbar ist.
- All – diese Farbe wird in der Praxis Passermarkenfarbe oder Registermarkenfarbe genannt. Sie wird leider gerne öfters von Grafikern anstelle eines Tiefschwarz in der Designerstellung verwendet. Die Passermarkenfarbe besteht aus 100% Farbauftrag für jegliche Prozess- und Schmuckfarbe. Somit besitzt die Passermarkenfarbe in einer Druckdatei, in welcher CMYK-Daten und drei Schmuckfarben verwendet werden, einen Gesamtfarbauftrag von 700%.
Hintergrundwissen zu Farbräumen
Wissen zu Farben und Farbräumen ist ein ein wichtiger Teil der Druckvorstufe. Falls Sie sich weitere Information über Schmuckfarben oder Prozessfarben wie etwa der additiven oder subtraktive Farbmischung aneignen möchten, finden Sie jegliche wichtigen Informationen im Glossar.
2.4. Schmuckfarben bearbeiten
Schmuckfarben werden in der Praxis, vor allem in der Verpackungsindustrie, sehr häufig verwendet. Der Umgang mit Schmuckfarben ist deshalb ein zentrales Instrument eines PDF-Editors wie diesem PDF-Editor. Lesen Sie nachfolgend, wie Sie Schmuckfarben erstellen, bearbeiten, konvertieren bzw. mit anderen Schmuckfarben zusammenlegen sowie löschen können.
2.4.1. Schmuckfarbe in Prozessfarbe konvertieren
Schmuckfarben können für einzelne Objekte oder ganze Seiten in eine Prozessfarbe konvertiert werden.
Um Schmuckfarben für einzelne Objekte zu konvertieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Wählen Sie ein Objekt mit der Schmuckfarbe aus, die Sie konvertieren wollen.
- Gehen Sie im Reiter Bearbeiten in den Einstellungsbereich Farbe.
- Dort drücken Sie auf das Symbol Schmuckfarbe [19] (Abbildung 6).
- Die Farbe wird in den Alternativfarbraum mit den entsprechenden Alternavifarbwerten umgewandelt.
Um Schmuckfarben für eine ganze Seite zu konvertieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rufen Sie in Bearbeiten den Menüeintrag Dokument-Schmuckfarben bearbeiten… auf.
- Wählen Sie darin die zu konvertierende Schmuckfarbe [30] aus.
Abbildung 8: Der Dialog Schmuckfarbe des Dokuments bearbeiten
- Zum Konvertieren der Schmuckfarbe drücken Sie In CMYK konvertieren [36].
- Es öffnet sich der Dialog Schmuckfarbdefinition bearbeiten. Darin können Sie nun die gewünschten CMYK-Werte eingeben und die Konvertierung durch Drücken von OK abschließen.
- Wollen Sie jedoch die Schmuckfarbe in einen anderen Farbraum konvertieren, so wählen Sie im Dialog Schmuckfarbdefinition bearbeiten den gewünschten Farbraum [38] aus und tragen Sie danach die gewünschten Werte für den Zielfarbraum ein.
Abbildung 9: Der Dialog Schmuckfarbdefinition bearbeiten
2.4.2. Alternativfarbraum sowie Alternativfarbwerte für Schmuckfarben ändern
Jede Schmuckfarbe besitzt einen Alternativfarbraum mit entsprechenden Werten. Wollen Sie die bestehenden Werte anpassen oder den Alternativfarbraum ändern, so gehen Sie folgendermaßen vor.
- Rufen Sie in Bearbeiten den Menüeintrag Schmuckfarben bearbeiten… auf.
- Wählen Sie darin die zu ändernde Schmuckfarbe [30] (Abbildung 8) aus.
- Zum Ändern des Alternativfarbraums wählen Sie den gewünschten Eintrag in Farbraum [38] des Dialogs Schmuckfarbdefinition bearbeiten (Abbildung 9) aus und geben Sie die entsprechenden Farbwerte für den neuen Alternativfarbraum ein. Wollen Sie lediglich die Alternativfarbwerte anpassen, so bleiben Sie im aktuellen Alternativfarbraum und ändern Sie lediglich die Werte ab.
2.4.3. Schmuckfarbe umbenennen
Die Definition der Schmuckfarbe wird ausschließlich auf den Schmuckfarbnamen inklusive unterschiedlicher Groß- und Kleinschreibung aufgehängt. Somit gilt eine korrekte Schreibweise für Schmuckfarbnamen als eine sehr wichtige Option im Umgang mit Schmuckfarben. Wollen Sie einen Schmuckfarbnamen umbenennen gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rufen Sie in Bearbeiten den Menüeintrag Schmuckfarben bearbeiten… auf.
- Wählen Sie darin die umzubenennde Schmuckfarbe [30] (Abbildung 8) aus.
- Drücken Sie Umbenennen… [34] (Abbildung 8), um den Namen der Schmuckfarbe zu ändern.
- Achten Sie bei der Eingabe des neuen Schmuckfarbnamens darauf, ob Sie nicht irrtümlich am Ende oder am Anfang ein Leerzeichen eingefügt haben. Ein Schmuckfarbname mit einem führenden oder abschließenden Leerzeichen ist eine andere Schmuckfarbe als wenn Sie das Leerzeichen vorne und hinten entfernen!
Abbildung 10: Der Dialog Schmuckfarbe umbenennen
In Passermarkenfarbe umwandeln
Wenn Sie eine Schmuckfarbe in eine Passermarkenfarbe überführen wollen, so müssen Sie lediglich die Schmuckfarbe auf »All« umbenennen.
2.4.4. Schmuckfarbe löschen
Das Löschen einer Schmuckfarbe kann auf zweierlei Wegen erledigt werden, entscheiden Sie sich entweder für Schritt 3. oder 4. der nachfolgenden Beschreibung:
- Rufen Sie für beide Fälle in Bearbeiten den Menüeintrag Schmuckfarben bearbeiten… auf.
- Wählen Sie darin die zu löschende Schmuckfarbe [30] (Abbildung 8) aus.
- Drücken Sie Mit Objekten löschen… [35] (Abbildung 8), um die Schmuckfarbe inklusive der Objekte zu löschen.
- Drücken Sie Umbenennen… [34] (Abbildung 8) und ändern Sie den Namen auf »None«, um lediglich die Schmuckfarbe zu löschen und die Objekte zu erhalten. Die Objekte besitzen danach keine Farbdefinition mehr, sie können jedoch zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausgewählt und eingefärbt werden.
2.4.5. Schmuckfarben zusammenführen
In vielen Druckvorstufenabteilungen müssen fast täglich eingehende Druckdaten mit Schmuckfarben hinsichtlich Namensgebung harmonisiert werden. Sprich Schmuckfarbdefinitionen wie Schneidelinien, Rillen, Weiß oder Lack usw. müssen auf einheitliche Namen gebracht werden. Das Vereinheitlichen von Namen kann dabei entweder durch Umbenennen einzelner Schmuckfarbnamen oder durch Zusammenführen von Schmuckfarben erfolgen.
Wollen Sie Schmuckfarben zusammenführen gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rufen Sie in Bearbeiten den Menüeintrag Schmuckfarben bearbeiten… auf.
- Wählen Sie darin die Schmuckfarbe [30] (Abbildung 8), die umbenannt werden soll, aus.
- Drücken Sie Mit Schmuckfarbe ersetzen… [37] (Abbildung 8), um einen anderen Schmuckfarbnamen auszuwählen.
- Wählen Sie im Auswahlmenü Schmuckfarbe die gewünschte Schmuckfarbe aus. Es werden im Auswahlmenü neben der Schmuckfarben, welche sich auf der aktuellen Seite befinden und alle Schmuckfarben, die Sie in den Voreinstellungen für den PDF-Editor angelegt haben, angezeigt.
- Bestätigen Sie das Zusammenführen durch Klick auf OK.
Abbildung 11: Der Dialog Mit Schmuckfarben ersetzen mit Zugriff auf im PDF-Editor definierten Schmuckfarben
Tipp für Anwender von Durst Workflow
Wenn Sie alle voranstehenden Tätigkeiten automatisiert im Durst Workflow anwenden wollen, so stehen Ihnen dafür spezielle Korrekturen wie Schmuckfarben löschen, Schmuckfarbe umbenennen, Schmuckfarben umbenennen, löschen oder konvertieren und noch weitere zur Verfügung. Korrekturen können dazu teilweise bereits beim Hochladen der Druckdatei in den Workflow oder zu einem späteren Zeitpunkt manuell oder automatisiert innerhalb einer Korrekturkette oder gleich inder Check-in Prüf- und Korrekturvorlage angewandt werden.
Nähere Informationen zu den Möglichkeiten der Datenkorrektur in Durst Workflow können Sie im Artikel Datenkorrektur nachlesen.
2.4.6. Schmuckfarbe für aktuelle Seite erstellen
Wollen Sie eine neue Schmuckfarbe für die aktuelle Seite anlegen gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rufen Sie in Bearbeiten den Menüeintrag Schmuckfarben bearbeiten… auf.
- Drücken Sie Neu… [32] (Abbildung 8), um eine neue Schmuckfarbe anzulegen.
- Geben Sie dann im Dialog Schmuckfardefinition bearbeiten den Namen der Schmuckfarbe [39] ein, wählen Sie den gewünschten Alternativfarbraum [40] aus und geben Sie dann noch die Werte für die Alternativfarbe ein.
- Bestätigen Sie die Neuanlage durch Klick auf OK, womit Sie nun in anderen Dialogen auf diese Schmuckfarbe zugreifen können.
Abbildung 12: Der Dialog Schmuckfarbdefinition bearbeiten in Verbindung mit der Neuanlage einer Schmuckfarbe
2.4.7. Schmuckfarben global für den PDF-Editor anlegen
Für technische Zwecke, aber auch in Ihren Abläufen kann es sehr nützlich sein Schmuckfarben vorab anzulegen, welche sehr oft benutzt werden. Häufig werden etwa Primer, Lack und Stanze angelegt. Wenn Sie mit Standard Schmuckfarben arbeiten wollen, lesen Sie mehr dazu in Umgang mit Standard Schmuckfarben.
Löschen und Bearbeiten von Schmuckfarben über Seiten hinweg
Ist die Option Alle Schmuckfarben des Dokuments anzeigen (Abbildung 8) aktiviert, so wirken sich die Befehle Mit Objekten löschen, In CMYK konvertieren und Mit Schmuckfarbe ersetzen auf alle Seiten aus.
2.5. Mit DeviceN-Farben umgehen
DeviceN-Farben sind per Definition eine Schmuckfarbe, die entweder aus mehreren Schmuckfarben und/oder aus CMYK mit definierten Tonwert aufgebaut sein kann. Der Sinn dieses Farbkonstrukts liegt darin ein Objekt mit einer Farbe – z.B: 100% Schwarz + Lack – zu füllen, ohne dazu zwei Objekte erstellen zu müssen, die getrennt voneinander mit der jeweiligen Schmuckfarbe eingefärbt werden müssen. Als Designer werden Sie solche Möglichkeiten schätzen, wenn Änderungen in einem Dokument anstehen. Als Druckvorstufenspezialist, der im Flexodruck Daten aufzubereiten hat ist darüberhinaus auf solche Farbdefinitionen angewiesen, möchte er korrekte Farbseparationen für die einzelnen Druckwerke erstellen.
Typische Beispiele für den Einsatz von DeviceN-Farben wären:
- Schwarz lackierter Text – ein Text oder ein Kontur umgewandelter Text wird als Tiefschwarz (50/50/0/100) angelegt und soll zusätzlich lackiert (Schmuckfarbe Lack) werden
- Weiß unterlegte Objekte – ein farbiges Vektorobjekt oder ein Text soll mit Weiß unterlegt werden
- Lackierte farbige, weiß unterlegte Objekte – ein schwarzer Text (100% K) muss, da es auf einem transparenten Material gedruckt wird, mit Weiß unterlegt und zusätzlich noch lackiert gedruckt werden
- Logo – die Farbfläche eines Logos muss mit zwei Schmuckfarben mit unterschiedlichen Tonwerten gedruckt werden
2.5.1. DeviceN-Farbe erzeugen
Am Beispiel »Erzeugen eines schwarz (100 K) lackierten Textes« wird die Vorgehensweise nachfolgend beschrieben.
- Wählen Sie das oder die gewünschten Objekte/Texte auf der Seite aus.
- Färben Sie die Fläche der Objekte mit der Schmuckfarbe Lack ein, indem Sie zuerst auf Schmuckfarbe [41] drücken und die gewünschte systemweit definierte Schmuckfarbe Lack im Schmuckfarbe hinzufügen Dialog auswählen.
- Der Einstellungsbereich Farbe des Reiters Bearbeiten stellt sich danach wie in nachfolgender Abbildung gezeigt dar. Sie können noch bei Bedarf den Tonwert [43] für den Lackauszug bestimmen.
Abbildung 13: Der Einstellungsbereich Farbe des Reiters Bearbeiten
- Wählen Sie im Auswahlmenü »…« [42] den Menüeintrag Schmuckfarbe hinzufügen aus.
- Im Dialog Schmuckfarbe hinzufügen wählen Sie im Auswahlmenü Schmuckfarbe [44] Black aus.
- Bestätigen Sie den Dialog durch Drücken von OK.
Abbildung 14: Der Dialog Schmuckfarbe hinzufügen
- Die Schmuckfarbe besteht nun aus einer Schmuckfarbe Lack [45] und einem Schmuckfarbauszug Black [46], wobei beide Farbdefinitionen einen Tonwert von 100% [47] besitzen.
- Der Einstellungsbereich Farbe im Reiter Bearbeiten stellt sich wie in nachfolgender Abbildung gezeigt bei einerDeviceN-Farbdefinition folgendermaßen dar.
- Wenn Sie noch die Deckkraft ändern wollen, so geben Sie den entsprechenden Prozentwert in Deckraft [48] ein. Beachten Sie, dass sich die Deckkraft auf alle Schmuckfarbdefinitionen innerhalb der DeviceN-Farbe auswirken.
Abbildung 15: Der Einstellungsbereich Farbe des Reiters Bearbeiten mit einer DeviceN-Farbedefinition
2.5.2. DeviceN-Farbe bearbeiten
Sobald Sie ein DeviceN-Objekt ausgewählt haben, wird im Einstellungsbereich Farbe im Reiter Bearbeiten eine DeviceN-Liste mit allen Schmuckfarbauszügen angezeigt. Die DeviceN-Farbdefinition kann folgendermaßen bearbeitet werden:
- Zusätzlichen Schmuckfarbkanal hinzufügen – wählen Sie dazu im im Auswahlmenü »…« [50] den Menüeintrag Schmuckfarbe hinzufügen aus.
- Schmuckfarbkanal löschen – Drücken Sie dazu auf das Löschen-Symbol [51]. Ist nur mehr ein Schmuckfarbkanal in der Liste, so wird diese als einfache Schmuckfarbe in diesem Bereich angezeigt.
- Tonwert des Schmuckfarbkkanals ändern – geben Sie den gewünschten Tonwert [52] ein. Sie können von 0% bis 100% eingeben. Auch wenn 0% Tonwert noch so sinnbefreit ist, es ist eine gültige DeviceN-Farbdefinition.
Abbildung 16: Der Einstellungsbereich Farbe des Reiters Bearbeiten mit einer DeviceN-Farbedefinition
2.6. Objektattribute bearbeiten
Zusätzlich zu den Farboptionen können Sie weitere Attribute wie Linienstärke, Eckentyp, Überdruckenstatus sowie Ebenenzuweisung für das ausgewählte Objekt ändern. Wählen Sie zum Ändern dieser Attribute entsprechende Objekte aus und ändern Sie dann im Bereich Attribute des Reiters Bearbeiten das entsprechende Attribut.
Abbildung 17: Der Einstellungsbereich Attribute des Reiters Bearbeiten
Folgende Funktionen stehen für den Anwender im Einstellungsbereich Attribute zur Verfügung:
- Linienstärke – damit können Sie – je nach der in Ihren Voreinstellungen gewählten Einheit für Konturstärke – die Linienstärke für das ausgewählte Objekt ändern.
-
Eckentyp – ändern Sie damit die Eckenverbindung zweier in einem Winkel aufeinanderstoßender Linien. Es stehen im Auswahlmenü folgende Eckentypen zur Auswahl:
- Gehrung: Mit dieser Auswahl werden die Ecken in einer spitzen Form erstellt.
- Abgeflacht: Mit dieser Auswahl werden die Ecken in einer abgeflachten Form erstellt.
- Abgerundet: Mit dieser Auswahl werden die Ecken in einer abgerundeten Form erstellt.
Abbildung 18: Die möglichen Eckentypen für Ecken. Links: Gehrung; Mitte: Abgeflacht; Rechts: Abgerundet
-
Überdrucken – bestimmen Sie damit den Überdruckenstatus für die ausgewählten Objekte. Die folgenden Optionen stehen im Auswahlmenü zur Verfügung:
-
Aussparen: Das Aussparen einer Druckfläche bezweckt, dass dahinterliegende Objekte an den abgedeckten Stellen des Objekts nicht gedruckt werden. Die gedruckte Farbe wird somit vom obersten Objekt bestimmt.
Beispiel: Schwarzer Text – 0/0/0/100 – , welcher auf einem Bild platziert ist sollte ausgespart werden, wenn das dahinterliegende Bild nicht im Text durchscheinen soll. -
Fläche: Die ausgewählte Fläche überdruckt darunterliegende Objekte. Die gedruckte Farbe wird somit aus der Flächenfarbe zuzüglich der Farbwerten des darunterliegenden Objekts ermittelt. Der Farbwert wird dadurch immer dunkler.
Beispiel: Soll ein weißer Untergrund auf einem transparenten Material gedruckt werden, so wird der gewünschte Bereich mit der Schmuckfarbe »Weiß« gefüllt und die Fläche auf überdrucken gestellt. -
Kontur: Die ausgewählte Kontur überdruckt darunterliegende Objekte. Die gedruckte Farbe wird somit aus der Konturfarbe zuzüglich der Farbwerten des darunterliegenden Objekts ermittelt. Der Farbwert wird dadurch immer dunkler.
Beispiel: Eine Schneidelinie oder jegliche technischen Linien in einer Druckdatei sollen in der Praxis immer überdrucken, damit die Linie nicht aus dem Druckbild ausgespart wird. - Fläche und Kontur: Die ausgewählte Fläche und Kontur überdrucken darunterliegende Objekte.
-
Aussparen: Das Aussparen einer Druckfläche bezweckt, dass dahinterliegende Objekte an den abgedeckten Stellen des Objekts nicht gedruckt werden. Die gedruckte Farbe wird somit vom obersten Objekt bestimmt.
- Ebene – weisen Sie Objekte einer bereits vorhandenen Ebene durch Auswahl eines Ebenenamens im Auswahlmenü zu bzw. weisen Sie Objekte einer neuen Ebene zu, indem Sie den gewünschten Ebenennamen eingeben.
Artikel Update: PDF-Editor 1.10 – 10/2024